#10 It's beginning to look a bit like Christmas 🎄
Über die Kunst des Müßiggangs, ein bisschen Weihnachtsstimmung, den wahren Grund für Kodaks Niedergang und eines meiner liebsten Zitate dieses Jahr
Einen wunderschönen zweiten Advent ✌🏼
Wie geht es euch und wie war eure Woche? Schon komisch, ich komme mir ein bisschen wie die Tagesschausprecher:innen vor. Ich rede euch Woche für Woche an und stelle rhetorische Fragen, bekomme am Ende ja aber doch keine Antwort. Ich hoffe, dass es der parasozialen Interaktion dient.
Letzte Woche sprach ich darüber, dass bei uns noch keine Weihnachtsstimmung aufgekommen ist. Das hat sich nun geändert. Langsam, aber sicher macht sich der Duft von Plätzchen breit und ein bisschen Weihnachtsdeko ist auch angebracht. Alles am Ende sehr dezent, aber es sind ja manchmal die kleinen Dinge, die den Unterschied machen. Ich liebe diese Jahreszeit ohnehin sehr, weil alles so gemütlich und festlich ist. An Weihnachten wäre ich immer gerne nochmal Kind. Da durfte ich mich nämlich einfach so unter den Weihnachtsbaum setzen, ohne wirklich etwas machen zu müssen. Der Tisch war gedeckt, Geschenke wurden für einen gekauft und gekocht wurde bei uns von den Eltern und/oder Oma. Apropos Kind sein: Wir haben uns letzte Woche an Black Friday gute Messer für die Küche gekauft. Wenn man mich demnächst fragen würde, woran man merkt, dass man erwachsen wird, würde ich definitiv antworten: Wenn du dir gute Messer für die Küche kaufst.
Zu guter Letzt noch eine Frage: Wann habt ihr eigentlich das letzte Mal nichts gemacht? Also euch bewusst vorgenommen, nichts zu tun? Ich frage, weil ein Artikel im ZEITmagazin genau diese Frage behandelt: Wie kann man Müßiggang lernen, also seine Freizeit richtig zu genießen. Ich stelle in letzter Zeit erstaunt fest, dass es mir oftmals schwerfällt, nichts zu tun und dieses »auf sich selbst zurückgeworfen sein«, nicht so einfach auszuhalten ist. Die kurze Antwort des Philosophen: Das Handy öfter zu Hause lassen, weil es uns keine Pausen gönnt und es verhindert, dass wir uns treiben lassen. Stattdessen sollten wir lernen, die Stille auszuhalten, Pausen nicht mit dem Instagramfeed oder Tweets zu füllen. Was ich in dem Kontext auch interessant fand: Dass der Begriff des Müßiggangs früher nur dem Adel vorbehalten war, heute jedoch in jeder Schicht beinahe negativ konnotiert ist. Verrückte Welt.
Und nun viel Spaß mit meinen fünf Highlights der Woche.
1. Virgil Abloh
Als ich Sonntagnacht erfahren habe, dass Virgil Abloh, der Pionier des vielfach ausgezeichneten Modelabels Off White und Chefdesigner von Louis Vuitton, im Alter von nur 41 Jahren an einer seltenen Form von Krebs gestorben ist, war ich geschockt und traurig. Dieser Text macht sehr gut deutlich, warum. Er wird fehlen.
Nachruf auf Virgil Abloh (Welt)
2. Etwas Weihnachtsmusik
Falls ihr euch auch ein bisschen Weihnachtsstimmung in euer Zuhause holen möchtet, empfehle ich die Musik von Pentatonix, einer US-amerikanischen A-cappella-Gruppe. Wenn ich die Musik höre, fühle ich mich in meine Kindheit versetzt, sitze unter dem Weihnachtsbaum und bin sehr, sehr entspannt.
3. Die wahre Geschichte über Kodak
Viele von euch kennen wahrscheinlich die Geschichte von Kodak, dem Filmhersteller, der die Digitalisierung verpennt und nicht erkannt hat, dass digitale Fotografie ihnen den Gar ausmachen wird, richtig? Dachte ich auch. Ich lag falsch. In Wahrheit hat das Unternehmen sehr früh erkannt, dass es sein Geschäftsmodell verändern musste. Kodak entwickelte bereits 1975 die erste Digitalkamera. Woran Kodak am Ende wirklich scheiterte? An der kulturellen Transformation. Ein augenöffnender Text, der viel über die Psychologie des Menschen verrät und zeigt, worauf es am Ende wirklich ankommt: den Menschen.
Kodak’s Downfall wasn’t about Technology
4. Abreißen und loslassen
Ihr habt es vielleicht schon gemerkt: Ich bin ein Freund von Aphorismen, weshalb ich mir diese Woche ein weiteres, ganz altmodisches und analoges Weihnachtsgeschenk gemacht und »Abreißen, loslassen 2022« bei Diogenes bestellt habe – einen Kalender, der mir und meiner Frau im neuen Jahr jeden Tag hoffentlich einen schönen Gedanken präsentiert. Vielleicht auch ein schönes Weihnachtsgeschenk?!
5. Bücher für das nächste Jahr
Falls ihr noch auf der Suche nach guten Management-Büchern für das nächste Jahr seid, empfehle ich einen Blick auf den Artikel vom geschätzten Andreas Weck bei t3n zu werfen. Er hat 27 Führungskräfte gefragt, welche Business-Bücher sie für 2022 empfehlen. Ich habe mir schon zwei Bücher in den Warenkorb gelegt.
Business-Bücher für 2022 (t3n)
Zitat der Woche
Das Zitat der Woche stammt von der Sozialpsychologin Brené Brown. Es ist eines meiner liebsten Zitate, die ich mir dieses Jahr notiert habe.
»Zufriedene Menschen sind in der Lage, loszulassen, wer sie sein sollten, um sein zu können, wer sie sind.«
Ich wünsche euch einen wunderschönen, erholsamen zweiten Advent – und bleibt bitte gesund!
Euer Max ✌🏼